So sieht unser Esstisch aus. IMMER. Also, wenn wir nicht gerade essen. Ich weiß nicht, warum mein Kind am liebsten auf dem Tisch spielt. Regelmäßig geht ihm da der Platz aus, aber meinen Vorschlag, „spiel doch am Boden weiter“, ignoriert er.
Das heißt, vor jedem Essen muss der Tisch abgeräumt werden. Meistens macht Leo das selbst. Allerdings muss ich ihn pro Fahrzeug circa 125-mal daran erinnern, dass er es wegräumen soll. Und das zwischen Kochen, Tisch decken, meckerndes Baby beruhigen. Danach zweimal Teller mit Essen füllen, mischen, pusten, Temperatur überprüfen, vors meckernde, weil hungrige, Kind stellen. Wenn ich selbst anfange zu essen, fühle ich mich meistens wie nach einem Marathon. Oder noch mittendrin, je nachdem, wie selbständig die Kinder dann essen.
Oft sind die Fahrzeuge auch schon wieder auf dem Tisch, bevor ich abgeräumt habe. Was dazu führt, dass er maximal zur Hälfte abgewischt wird. Und gelegentlich Spielzeug in dreckigen Tellern landet.
Ein prinzipiell leerer Esstisch wäre also eine große Arbeitserleichterung. Und manchmal überlege ich, Leo das auf dem Tisch spielen abzugewöhnen. Aber das wäre sicherlich verdammt anstrengend.
Meistens bin ich einfach nur froh, wenn er sich selbst beschäftigt. Egal wo. Und das macht er auch, auf dem Esstisch, auf dem Sofa, auf dem Wohnzimmertisch, am Badewannenrand, auf dem Bett (nachdem er sämtliche Decken und Kissen rausgeworfen hat).
Natürlich hat es auch Vorteile, wenn er am Esstisch sitzt. Ich kann am Boden aufräumen und staubsaugen. Er ist sicher vor seinem kleinen Bruder, und ich muss nicht dauernd den Kleinen vom Großen fernhalten oder mir Geschrei anhören, dass Max gerade versucht, Leos Bagger zu klauen. Der Spielbereich hat eine klare Grenze, und ist somit relativ schnell weggeräumt. Er ist mir nicht im Weg, baut mir keine Absperrungen quer durch die Küche und legt keine Stolperfallen am Boden aus.
Außerdem bin ich ja selber sehr gut darin, alle verfügbaren Oberflächen, die meine Kinder noch übriglassen, mit Chaos zu füllen. Realistisch betrachtet würde ein Spielverbot auf dem Esstisch also rein gar nichts bringen. Dann müsste ich meinen eigenen Kram wegräumen. Auch nicht besser.
Chaos bleibt also Chaos. Meistens kann ich damit ganz gut leben. Manchmal NERVT es halt. Aber mei. That’s life.