„Nahezu alle Eltern unserer Generation wurden so sozialisiert, dass die Last der Familie allein auf den Schultern der Eltern liegt, was zu Erschöpfung und Überforderung führen kann, sodass eigentlich liebevolle Eltern aus Stress heraus anders reagieren, als sie wollen. Und wir alle sind in Strukturen groß geworden, in denen Fehler eher nicht erlaubt waren und Eltern möglichst perfekt sein sollten. Kinder nehmen all das auf: die absichtsvollen Handlungen und die verborgenen Haltungen.“
Susanne Mierau (2021): Frei und Unverbogen.
Aus dieser Perspektive habe ich das vorher nie betrachtet. Aber es gibt doch wohl keine bessere Motivation dafür, es anders zu machen, oder? Lasst uns versuchen, unseren Kindern etwas anderes vorzuleben, damit sie später einmal nicht perfekt sein müssen.
Also: Lasst uns unsere Fehler und die der Anderen als das betrachten was sie sind: normal, häufig, verständlich, und in den allermeisten Fällen nicht dramatisch. Lasst uns uns gegenseitig unterstützen, und auch bereit sein, Hilfe anzunehmen, anstatt uns einzubilden, dass nur wir selbst es richtig machen können. Und lasst uns auf uns selbst achten und gut für uns sorgen, damit auch unsere Kinder lernen, dass Selbstachtung und Selbstfürsorge richtig und wichtig ist.
Frei und unverbogen von Susanne Mierau ist übrigens ein großartiges Buch, nicht nur für Eltern, sondern für alle, die irgendetwas mit Erziehung zu tun haben. Ich bin noch mittendrin, und habe schon sooo viel gelernt (vor allem über mich selbst). Bin schon gespannt auf den Rest.