Kinder statt Socken


Kinder verursachen Berge von Wäsche. Nicht nur, weil sie sich selber dreckig machen, sondern auch, weil sie ihre dreckigen Münder, Hände, Schuhe und sonstiges dann an mir abwischen, was dazu führt, dass auch die von mir produzierte Dreckwäsche beachtlich ist. Und dann kommen noch die Lappen dazu, die man für das Aufwischen umgeschütteter Gläser braucht. Und Spucktücher. Und Handtücher.

Mein Wäscheberg ist jedenfalls riesig. Meistens steht in unserem Wohnzimmer eine Wanne voller gewaschener Wäsche, die darauf wartet, gefaltet, gebügelt und aufgeräumt zu werden. Und wenn dann die Wäsche im Schrank ausgeht, dann wird in der Wanne gewühlt. Und wenn man es gerade eilig hat, wird ein Großteil davon um die Wanne herum verteilt, bis man das gefunden hat, was man braucht. Und dort liegen gelassen, weil man es ja gerade eilig hat.

Logisch, mit meinem zweiten Kind wurde der Wäscheberg noch größer und die Zeit dafür noch knapper. Am nervigsten war es mit den Socken, denn erstens sind sie ziemlich klein und somit im Wäschestapel schwer zu finden und zweitens braucht man dann auch noch zwei Gleiche davon. So kam ich eines Tages auf die glorreiche Idee, die Socken direkt vom Wäscheständer in einen separaten Sockenkorb zu packen – mit großem Erfolg. Das Wühlen im großen Wäschestapel wurde weniger und wir fanden unsere Socken schneller.

Die Folge ist nun allerdings, dass unsere Socken es so gut wie gar nicht mehr in den Schrank schaffen und der Sockenkorb immer voll ist. Manchmal packt es mich und ich mache mich darüber her, und ab und an wird er dann auch leer (bis auf einige einzelne Socken natürlich). Aber nach einigen Wochen ist er dann wieder voll und alle Sockenschubladen leer. Somit haben wir, seitdem wir zwei Kinder haben, selten Socken im Schrank. Aber es gibt ja auch Wichtigeres.

Natürlich stehen die Socken auch für die vielen Staubecken, die Fingertapper an den Fensterscheiben und viele andere Dinge, die in meinem Haushalt liegen bleiben, seitdem ich Kinder habe. Eine Freundin von mir hat es neulich sehr schön auf den Punkt gebracht: „Staubwischen kann ich auch noch, wenn meine Kinder groß sind.“

Aber jetzt sind unsere Kinder klein, und jetzt brauchen und wollen sie uns. Außerdem, was macht denn mehr Spaß, ein ausgeklügeltes Gleissystem mit der Duplo-Eisenbahn bauen oder Sockenpaare zusammensuchen? Und was gibt uns wohl mehr zurück, die immer ordentlich gefüllte Sockenschublade, oder unsere Kinder?


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